Es war einmal ein eher zart gebautes Männchen, das trotz seiner körperlichen Schwächen tapfer durch sein Leben wandelte. Vor allem deshalb konnte dieses kleingewachsene Mannsbild tapfer durch sein Leben gehen, weil eine gute Fee ihn mit zwei besonders guten Eigenschaften letztlich beschenkt hatte. Eine Fee, die eher durch Zufall in sein Leben kam - oder besser, in das Leben seines Vaters, eines stattlichen Mannes, der als Schustermeister sein Dasein fristete. Dieser war, wie gesagt, groß und stattlich gebaut und er schwang seinen Schusterhammer beinahe immer mit Eifer und Geschick. Vor allem der Weiblichkeit konnte er damit aus mancher Patsche helfen, wenn die eine oder andere Lady zu ihm in die Werkstatt kam, um einiges richten zu lassen. Denn er war ein richtiger Mann und die holde Weiblichkeit faszinierte ihn schon seit eh und je, und als diese Fee verkleidet eines Tages zu ihm in die Schusterwerksatt kam, da half er auch ihr aus der Patsche ...
Kommen wir jedoch zum Anfang der Geschichte, zum Ursprung dieses männlichen Wesens mit diesen zwei besonders guten Gaben.
Seine Eltern wohnten in einem kleinen Dorf mit nur an die tausend Seelen. Doch dieses Dörflein hatte etwas ganz Besonderes an sich. Es war ein Talkessel mit rundum in den Himmel ragenden Berggipfeln, und an den Berghängen breitete sich ein dichter Wald mit den verschiedensten Bäumen aus. Riesige Fichten und Tannen übersäten förmlich die Landschaft und im Tal selbst, durch das ein munteres Bächlein plätscherte, in dem so manche Forelle durchs glasklare Wasser schwänzelte. In diesem Tal standen auch riesige, uralte Eichen und Buchen und gewaltige Kastanienbäume, die ihre Früchte im Herbst auf die immergrünen Wiesen prasseln ließen. Auf mit Blumen übersäte Wiesen, über die Schmetterlinge in bunter Vielfalt von Blüte zu Blüte flogen und sich mit emsigen Bienen und summenden Hummeln diese Blütenpracht teilten. Wenn der Tag sich zu Ende neigte und die Sonne hinter den Bergrücken versank, dann wünschten sich Fuchs und Hase nicht selten beim Aufgehen des Mondes eine "gute Nacht". Wobei wohl der Hase intensiver wünschte, dass die Nacht gut für ihn verlaufen würde, sah er doch, dass sich der Fuchs bei seinem Gute-Nacht-Gruß bereits mit der Zunge übers Maul leckte. Dieser Schlaumeier dachte wohl bereits an einen zu erhaschenden Hasenbraten, den er sich in der Mitternachtsstunde besorgen würde.
Es lebten auch noch andere Tiere in diesem lieblichen Tal. Manche in den Stallungen der Menschen und viele im angrenzenden Tann. Hirsche und Rehe, Dachse und Marder und so manche Eule oder ein Waldkauz war im geheimnisvollen Dunkel zu vernehmen, wenn er sein "kumm mit" schaurig durch die Nacht hallen ließ. Doch dieses nächtliche Rufen hörte höchstens der Nachtwächter, wenn er mit seiner Laterne durch die Gassen des Dörfleins ging, um nach dem Rechten zu sehen.
Der kleine Schuster-Junge hörte allerdings nichts davon, lag er doch friedlich in der Wiege, in die ihn seine Mutter gebettet hatte. Obwohl das elterliche Haus, ein alter Holzbau mit Balkon und Hirschgeweih an der Seitenfront, ganz in der Nähe des Waldes stand.
Von dort kam sie eines Nachts auf leisen Sohlen - die gute Fee, um diesem Knaben die zwei guten Gaben in die Wiege zu legen. Hatte sie doch von seiner Kleinwüchsigkeit vernommen und wollte sie doch aus Dankbarkeit vor allem dem Vater gegenüber dem Sohn für sein späteres Leben zu mehr Lebensfreude verhelfen.
Und sie erinnerte sich zurück an jenen Tag, an dem sie verkleidet als Mägdelein zu dieem Sommerfest gegangen war, weil es ihr in ihrem Feen-Dasein letztlich zu eintönig geworden war. Irgendwie verspürte sie schon seit Wochen dieses eigenartige Gefühl in sich. Dieses Verlangen, das sie selbst nicht recht zu deuten imstande war.
Sie saß mitten unter fröhlichen Menschen, alle lachten, betranken sich ein bisschen und tanzten. Auch das Mägdelein wurde immer wieder zum Tanz aufgefordert von den jungen Burschen, die sie mit kräftigen Armen über die Tanzfläche schweben ließen. Da spürte sie es plötzlich wieder dieses eigenartige Gefühl in ihrem Inneren. Und noch etwas verspürte sie plötzlich: Dieses wundersame Kribbeln zwischen ihren Beinen und sie merkte irgendwie besorgt, wie sich dieses Kribbeln feucht und warm in ihrem Höschen einzunisten schien ...
Der Tag ging vorüber, unsere verkleidete Fee tanzte und lachte und ihre zarten, aber wohlgebauten Beine pressten sich zusammen oder gingen dann und wann auch wieder beim Tanz auseinander, wenn ein Jüngling mit seinen Knien, eher bewusst, denn unbewusst, dazwischen fuhr. Und weil sie so leidenschaftlich tanzte, dabei lachte, sich drehte und bewegte, stand sie plötzlich da mit einem abgebrochenen Absatz. Sie hatte wohl zu wild getanzt.
Mit einem kaputt gegangenen Schuh konnte sie nicht mehr zurück in ihren Feenwald. Zu weit war der Weg zu ihrer Behausung hinter den sieben Bergen in dieser wunderbaren Höhle, die sie mit rustikalem Natur-Mobiliar ausgestattet hatte und wo sie sich für gewöhnlich mit Zauberkünsten täglich mehrere Stunden beschäftigte oder in dicken Büchern las und sich so ständig weiterbildete. Doch jetzt? Jetzt stand sie da mit ihrem kaputten Schuh und man gab ihr den Rat, doch zum Schuster in dessen Werkstatt zu gehen. Der könnte ihr ganz bestimmt helfen.
Darauf vertrauend, dass ihr der Meister auch tatsächlich helfen würde, näherte sie sich wenig später der Werkstatt. Artig zog sie an Glocke, die vor der Eingangstüre baumelte. Es dauerte nicht lange und der Schustermeister höchst persönlich öffnete die Tür einen Spalt und beäugte das liebliche Mägdelein mit den leicht geröteten Wangen und der wunderhübschen Gestalt.
"Womit kann ich dienen?", fragte der Schuster und schaute ob ihrer jugendlichen Schönheit und ihrer jungfräulichen Anmut mit der sie vor ihm stand, bewundernd in ihre grünlich glänzenden Augen.
"Ach, lieber Meister, ich hoffe, Sie können mir helfen. Sie sehen ja, von meinem rechten Schuh ist der Stöckel abgebrochen. Vielleicht ist es Ihnen möglich, mir mit Ihren starken Händen ein bisschen unter die Arme zu greifen."
Sie war zwar als Mägdelein verkleidet, doch im Grunde genommen war sie ja eine Fee und so versuchte sie sich bei der Wahl ihrer Worte möglichst vornehm auszudrücken.
Der Schustermeister gefiel unserer Fee vom ersten Anblick an ganz außerordentlich und sie schenkte ihm ein wunderschönes Lächeln zur Begrüßung. Irgendwie fühlte sie sich hingezogen zu diesen starken Armen und dem freundlichen Gesicht des stramm vor ihr stehenden Meisters, wie das eben hin und wieder oder sogar sehr oft vorkommen mag, wenn sich ein weibliches und männliches Wesen irgendwo in die Quere kommen. Und sie spürte plötzlich wieder dieses Wallen in ihrer Brust und dieses seltsame Gefühl zwischen ihren Beinen.
Auch dem guten Schuster, der ja schon sehr oft so mancher Lady aus der Patsche geholfen hatte, dem ging es ganz genau so, und als er die liebliche Maid dermaßen hilfesuchend vor sich stehen sah, da wusste er es: Er musste hier ganz einfach helfen ...
Heute würde ihm dies noch leichter fallen, wo doch seine angetraute Gemahlin für einige Tage bei ihrer erkrankten Schwester im Nachbardorf weilte. Mit einer einladenden Handbewegung bat er die Maid zu sich in die Werkstatt.
Der Mond war inzwischen aufgegangen und warf sein Licht durch das Fenster ins Innere der kleinen Werkstätte, in der heute Kerzen und Öllichter brannten, hatte doch ein Sturm die elektrischen Leitungen vor zwei Tagen gekappt, und so musste sich auch der Schuster mit diesen rötlich leuchtenden Lichtern über den Stromausfall hinweghelfen. Mit etlichen Kerzen und etlichen Öllampen, die jetzt, als der Schuster mit seiner Arbeit am Schuh unseres Mägdeleins begann und kräftig hämmerte, plötzlich wundersam und beinahe schon geheimnisvoll zu flackern begannen. Und noch etwas flackerte - sowohl im Mägdelein, als auch bereits im Schuster: Dieses erotisch anheimelnde Gefühl, das mit jedem Schlag des Hammers auf die Sohle in beiden immer heftiger aufloderte.
Die Fee war ob seiner Stärke und ob seines gewaltigen Schusterhammers erregt und sie konnte ganz einfach nicht anders, sie rückte beinah mit jedem Schlag näher heran an den klopfenden Kerl. Er keuchte bereits ein bisschen, weil er seinen Schusterhammer heftiger als nötig auf den Schuh niederprasseln ließ. Auch er war plötzlich erregt bei diesem Leuchten der Kerzen und er sah wie sich die hübsche Maid mit der Zunge über ihre kirschroten Lippen leckte und wie ihr Rock einen Blick freigab auf ihre hübschen Beine - weil der Kittel beim Näherrücken wohl nicht ganz ungewollt doch etwas weit nach oben gerutscht war.
Er legte den Hammer weg, der Absatz war wieder befestigt, und er kniete sich vor die hübsche Maid, deren Augen im Kerzenlicht glänzten, um ihr den Schuh anzulegen. Er sah die schlanken Fesseln des Mägdeleins, sah ihr Höschen unter dem Rock hervorlugen und plötzlich konnte er nicht anders - seine Hände suchten wie von selbst diesen Weg zwischen ihren leicht gespreizten Beinen von unten nach oben und es handelte sich wohl nur um wenige Augenblicke, ehe sie an der Stelle angelangt waren, zu der es sie wie mit einem Magneten hinzog ...
Wie die Geschichte ausgegangen ist?
Um die Mitternachtsstunde hörte man plötzlich Stöhnen aus der Werkstatt dringen. Oder drang ein solch leises Stöhnen bereits viel früher und auch noch einige Zeit nach Mitternacht aus dem Inneren der Werkstatt, in der aus einem offenen Kamin behaglich ein Feuerchen loderte, vor dem ein großes weiches Fell lag. Darauf der Schuster und auf ihm das Mägdelein oder knieten sie beide auf dem Fell, hob er sie mitunter vor sich auf den Tisch ...?
Jedenfalls schienen die beiden die verschiedensten Kunststücke mit ihren Körpern aufzuführen und die flackernden Öllichter warfen dazu ihre Schatten gespenstisch an die Wände der Werkstatt.
Die Fee, so vernahm man, verließ erst im Morgengrauen, als die Nebel sich nach und nach erhoben und die Sonne ihre ersten zarten Strahlen in die Landschaft schickte, die Schusterwerkstatt. Etwas blass im Gesicht, mit eingefallenen Wangen und doch mit strahlenden Augen und einem fröhlich in ihr schlagenden Herzen.
Und der Meister selbst? Der lag erschöpft auf seinem Schusterbett und seine Schusterkleider lagen verstreut im Raum herum. Er war geschafft wie noch kaum jemals zuvor von seiner Bemühungen um dieses so sinnlich strahlende Mägdelein.
Zwei, drei Jahre waren ins Land gezogen.
Unser Schustermeister lebte glücklich und zufrieden mit seiner hübschen Gattin weiter in diesem lieblichen Tal. Eines Tages bescherte ihnen das Schicksal diesen Sohn, der schon sehr bald in die Lehre bei seinem Vater ging, um das Schusterhandwerk von der Picke auf zu erlernen. Der Jüngling war von freundlichem Wesen und stets hilfsbereit wie sein Vater. Allerdings von etwas kleinerem Wuchs. Der Vater liebte seinen Sohn und sah, wie dieser sich fleißig mit seinem Hammer durch die Werktage hämmerte. Und er bewunderte auch den Mut, den sein Sohn an den Tag legte, wenn die eine oder andere Lady zu ihnen in die Werkstatt kam, um sich bei ihren Schuhen helfen zu lassen. Unser kleinwüchsiger Schusterbube war durchaus nicht schüchtern oder gar missmutig, ob seines geringen Wuchses. Wusste er doch, dass er dennoch ganz besonders gut vom Schicksal ausgestattet worden war, was sich schnell unter der Weiblichkeit herumsprach. Und diese Gaben waren es wohl, die ihm in seinem späteren Schuster-Dasein immer wieder große Freude bereiteten, wenn er sich mutig an die Arbeit machte - dann, wenn weibliche Wesen zu ihm pilgerten, um ein bisschen von seinen ganz besonderen "Schusterkünsten" zu erhaschen.
***
Und wenn unser tapferes Schusterlein, das eines Nachts sieben weiblichen Wesen hintereinander erfolgreich geholfen hatte, nicht gestorben ist, so wird es wohl hoffentlich noch sehr lange, zwar klein, aber doch mutig und tapfer und zur Freude mancher hübschen Maid durch sein Schusterleben wandeln ...