9. Gebot: Du sollst dein inneres Licht zum Leuchten bringen!
Von den Hobbys habe ich ja schon berichtet
und wie diese unser inneres Milieu positiv verändern können. In diesem
Kapitel will ich zusätzlich einige Beispiele anführen, wie wir unser
inneres Licht zum Leuchten bringen könnten, um damit vielleicht bei dem
einen oder anderen Interessierten die Gedanken in diese Richtung hin zu
wecken.
Leider dämmern viele von uns in einer Art innerer Finsternis
durch ihr Dasein. Vor allem etwas in die Jahre gekommene
Semester, was nicht selten auf einen eintönig geführten
Lebensstil zurückzuführen ist. Auch ich war einige Zeit von dieser
Krankheit befallen, die ich ganz einfach mit Unzufriedenheit mit meinem
Dasein bezeichnen möchte. Ich hatte das Gefühl, dass meine Wege zu einer Art Einbahnstraße geworden waren und mit jedem
weiteren Jahr schwand bei mir die Hoffnung, dass sich dieser Zustand
zum Besseren hin verändern könnte. Das Licht der
Freude brannte in mir nur noch schwach, vor allem deshalb, weil mich das Gefühl nicht mehr losließ, nicht das in meinem Leben erreicht zu haben, wovon ich immer geträumt hatte.
Wie
könnten wir es schaffen, ein neues Licht in uns anzuzünden?
Vielfach hilft hier wirklich eine Veränderung. Manche
schaffen es und brechen aus, reißen alle Brücken hinter sich nieder und
versuchen einen Neubeginn. Veränderungen könnten sowohl beruflich als auch im persönlich-privaten Bereich ein neues Licht in uns entfachen. Vor allem dann, wenn wir das Gefühl haben, dass unser Leben immer mehr an Freude verliert. Die Arbeit macht uns absolut keinen Spaß mehr und auch in der Partnerschaft herrscht nicht nur Langeweile, sondern oftmals sogar eine immer stärker zutage tretende Freud- und Lieblosigkeit vor. Der Alltag solcher Menschen ist oftmals geprägt von einem Grau in Grau und weit weg ist das einstige Helle und die Freude an der Gemeinsamkeit entschwunden. Nach etlichen solcher Jahre schielen sehr oft in Familie
oder Partnerschaft gekettete Mitbürger neidisch hin zu Menschen mit
Single-Status, weil sie meinen, dass diese Art von Freiheit ganz
einfach wunderbar sein müsste. Doch auch das Gegenteil ist oftmals der Fall: Nicht wenige
Singles sehnen sich sehr oft nach Partnerschaften und würden alles dafür geben,
eine harmonische Familie ihr Eigen nennen zu können.
Den allein selig
machenden Zustand wird es jedoch weder da noch dort geben, sofern wir
nicht in der Lage sind, dazu ein inneres Licht in uns zu entfachen mit
dessen Hilfe wir erst in einen Zustand von Freude, Zuversicht und
Geborgenheit kommen - ob wir nun allein in unseren vier Wänden leben
oder unseren privaten Lebensraum mit anderen teilen. Und doch will ich
ein bisschen auf diesen Single-Status eingehen, weil sich viele
Menschen immer öfter dazu entschließen, zumindest in ihrem Heim der
eigene Regisseur für ihr privates Dasein zu sein.
Single-Dasein - das muss ganz einfach herrlich sein. Nie mehr Ärger und Streit in den
eigenen vier Wänden, nie mehr Verstimmungen wegen irgendwelcher
häuslicher Probleme. Kein Zwist bei der Programm-Auswahl im Fernsehen,
kein Stress beim Zu-Bett-Gehen, vor allem, was die zeitliche Variante
betrifft. Die Toilette stets frei, das Telefon für sich ganz allein,
die Zimmertemperatur dem eigenen Bedürfnis angepasst. Essen dann, wenn
einem danach ist und ein Fläschchen Rotwein zu leeren, wenn die Seele
das will und nicht der Gatte oder die Gattin sofort mit Einspruch auf
den Plan tritt. Das Licht in der Stärke, wie das dem eigenen Auge am
besten gefällt, im Fauteuil lümmeln, wenn einem zum Lümmeln zumute ist
und sich niemand daran stoßen kann. Ein Buch zur Hand nehmen und darin
schmökern und dabei alle eventuellen Störquellen wegschalten - auch das
Telefon für diese Zeit. Die Zeitung dann zur Hand zu nehmen, wenn kein
Partner das mit finsterem Blick registriert, weil er denkt, der
Staubsauger würde jetzt wohl eher an der Reihe sein als die Zeitung.
Einem Furz zur Freiheit zu verhelfen, wenn er einen quält und die
Zahnpasta so auszudrücken, wie einem das am besten gefällt. Keine
Anordnungen, keine Befehle, kein Gehorchen aus purer Anständigkeit und
tausendfacher Rücksichtnahme. Kein ...
Bestimmt gäbe es noch
genügend Positives bei so einem Zustand aufzuzählen und so manchem
bereits sehr lange zusammen lebenden Paar wird bei diesen Aufzählungen
förmlich das Wasser im Mund zusammenrinnen. Vor allem dann wird dies
der Fall sein, wenn nach vielen gemeinsamen Jahren womöglich ein
Zustand erreicht ist, wo die einstmals so wohltuende Zweisamkeit immer
öfter übergeht in ein gegenseitiges Im-Wege-Stehen und die damit
einhergehende Entfremdung die einst empfundenen gegenseitigen Freuden
bereits bei Weitem übertroffen hat.
Wer allerdings das Glück hat, in einer harmonischen und gut funktionierenden Partnerschaft zu lebend, dem werden solche Gedanken kaum jemals im Kopf herumschwirren und ich bin froh, dass es anscheinend doch noch viele glückliche Menschen in gut funktionierenden Familien zu geben scheint. Bei denen wird es genügend Licht auch in ihrem Inneren geben und ich wünsche es allen, dass ihnen dieser Zustand auch über Jahre hinweg oder sogar bis an ihr Lebensende erhalten bleiben möge!
Doch was ist mit all den anderen Unzufriedenen?
Mein Tipp für ein neues inneres Licht sieht so aus:
Freuden suchen und diese auch finden! Das klingt banal, ich weiß. Woher sollen Freuden kommen, wenn wir lustlos und unzufrieden auf unserem Lebensweg wandeln?
Wenn sie beruflich oder privat kaum wirklich Veränderungen vornehmen können, die zu mehr Lebensfreude führen, wenn sie also keine großen Veränderungen zuwege bringen, dann ist das noch lange kein Grund, die Flinte ins sogenannte Korn zu werfen. Dann sollten Sie den uns Menschen angeborenen Forschungsdrang dazu benützen, kleine Freuden aufzustöbern!
Das kann bei der Ernährung beginnen, indem Sie sich ab und zu wirklich auf ein Nebengeleise begeben und sich in Zukunft den einen oder anderen kleinen "Leckerbissen" zuführen. Dazu brauchen Sie keinesfalls Ihre Schritte hin zu einem Nobelrestaurant lenken oder andere kostspielige Sachen in sich stopfen. Ein kleiner wohlschmeckender Happen ab und zu könnte bereits wahre Wunder wirken und der Beginn eines neu in Ihnen flackernden Lichts sein!
Unglaublich beinahe - aber wahr! Ob es sich dabei um eine Tafel Schokolade handelt, eine herrlich schmeckende Cremschnitte, ein ganz besonders gutes Stück Obst oder eine saftige Schinkensemmel, in die Sie genussvoll beißen, ist egal. Oder Sie vergönnen sich einen guten Schluck hinunter in Ihre Kehle, erwerben beim Bäcker ein wunderbar schmeckendes Gebäck und erfreuen sich daran.
Es gibt viele solcher Leckerbissen und für jede Geschmacksrichtung ist ganz bestimmt etwas aufzutreiben. Aber geben Sie Acht: Die Wirkung wird umso größer sein, je mehr das "Besondere" damit verbunden ist und auch bleibt!
Wie ist das zu verstehen?
Täglich und im Übermaß zu sich genommen wird auch der feinste Leckerbissen seine Wirkung allmählich verlieren. Wer jeden Tag sein Lieblingsgericht zu sich nimmt, der wird schon sehr bald merken, dass sich die Vorsilbe in absehbarer Zeit verabschiedet. Aus dem einstigen Lieblings-Gericht wird ein ganz gewöhnliches Gericht werden, das kaum noch in der Lage ist, Freude aufkommen zu lassen!
Ist das nicht sonderbar? Das gilt nicht nur für die Ernährung - das trifft beinahe zu 100 Prozent für alle Bereiche unseres Lebens zu. Zumindest in meinem bescheidenen Dafürhalten.
Jetzt sind wir der Sache auf den Grund gekommen, warum die einstige Freude an vielen Dingen unseres Daseins nach und nach "den Bach hinunter" geschwommen und nicht wieder zurückzubekommen ist! Ob es sich dabei um die wunderschönsten Gefühle in Partnerschaft und Liebe handelt oder um andere Begebenheiten mit denen wir beinahe täglich konfrontiert sind.
Der graue Alltag wird umso früher einkehren und unser inneres Licht immer schwächer leuchten lassen, je mehr wir das Gefühl haben, dass alles zur eher freudlosen Gewohnheit abgeflacht ist. Das gilt für beinahe alle Bereiche unseres Lebens. Deshalb scheitern so viele am Alltag! Das bringt die Ehen in Gefahr! Der einseitige Trott auf einer stets gleichen Schiene, auf der wir mit unserem Lebenszug dahinfahren, führt uns in die Freudlosigkeit und vielfach sogar bis hin zur Depression. Und genau das ist meines Erachtens auch der Grund für so viele Erkrankungen unserer Seele und aus dieser inneren Dunkelheit entstehen in der Folge auch die körperlichen Schäden: Krebs, Herzleiden, Bluthochdruck, Organschädigungen etc.
Ich bin weder Mediziner noch Wissenschaftler und doch sagt mir mein angeborener Menschenverstand und natürlich auch ein gut Teil an Lebenserfahrung, dass ich hier goldrichtig liege.
Das innere Licht brennt bei vielen Menschen speziell in unserer Wohlstandsgesellschaft nur noch sehr schwach. Und auch die wohlhabendsten Menschen sind davor nicht gefeit. Warum gibt es durchaus glückliche Straßenfeger, auf dem Bau pfeifende Hilfskräfte oder Menschen, die mit Freude und innerem Wohlbefinden das Werk ihrer Hände verfolgen? Weil sie womöglich bei dem, was sie machen, durchaus das Gefühl haben, erfolgreich zu sein. Kleinigkeiten können hier den Ausschlag geben und zu einem inneren Licht hinführen, das seine Flamme hochhält und damit für Lebensfreude sorgt.
Natürlich gibt es wie überall auch das Gegenteil. Wer nur schuftet und sich ausgenützt vorkommt, bei dem wird die Dunkelheit sehr schnell überwiegen. Wer zudem kaum Freude durch andere Freudenspender aufzuspüren in der Lage ist, der wird es schwer haben, zu einem geeigneten inneren Licht zu kommen, das ihn wärmt und ihm Wohlbehagen vermittelt.
Kleine Vergnügungen können sehr viel Freude bringen, aber auch kleine Freuden, die man anderen bereitet, sind eine wahre Fundgrube für inneres Leuchten. Kleine Geheimnisse, über die man sich sozusagen diebisch freut, bringen viel Licht in unsere Seele und auch die eine oder andere Schadenfreude könnte durchaus unsere innere Fackel anheizen.
Menschen mit viel Wohlstand verstehen es oft, ihr Leben abwechslungsreich und eher abenteuerlich zu gestalten. Wenn das so ist, dann wird ihr inneres Licht sehr hell leuchten. Doch täglich mit der größten Jacht und im tollsten Auto herumzukutschieren, in den nobelsten Restaurants zu speisen und die begehrenswertesten (oftmals aber auch schwierigsten) Partner um sich verschart zu haben, sich beinahe jeden Wunsch erfüllen zu können - auch das kann zur Gewohnheit abflachen und wird damit kaum noch in der Lage sein, diese anscheinend vom Schicksal so bevorzugten Menschen echt glücklich und zufrieden zu machen. Sollte dabei noch viel an Stress und ausschweifender Lebensstil verbunden sein, so könnte sich die einstige Freude und das stark leuchtende innere Licht schon sehr bald ins Gegenteil verkehren und zu Lustlosigkeit und Unzufriedenheit auch bei solch einem Leben hinführen.
Für Außenstehende ist es oftmals unbegreiflich, warum sich Multimillionäre das Leben nehmen. Menschen, die nach dem Dafürhalten vieler anderer eigentlich in einem wahren Paradies zu leben scheinen.
Meine "Formel" für inneres Licht lautet: Nach Abwechslung suchen, Freuden aufstöbern und dazu auch die unscheinbarsten Kleinigkeiten nicht außer Acht lassen! Es gibt tausendfach Dinge rund um unser Leben, an denen wir uns erfreuen können. Man muss nur die Augen aufmachen und danach Ausschau halten!
Der Ärmste kann durchaus fündig werden und sich womöglich wieder an irgendwelchen Dingen zu erfeuen - wie auch der Reichste nicht davor gefeit ist, in ein inneres Dunkel abzugleiten, wenn er, anstatt sich an seinem Reichtum zu erfreuen, einem lasterhaften und unmoralischen Dasein frönt.
Natürlich gehört auch hier - wie bei sehr vielen Dingen unseres Lebens - ein bisschen Glück dazu. Beim Suchen und Finden. Doch wer um diese Dinge Bescheid weiß, der hat damit schon so etwas wie einen "Zauberstab" in seiner Hand, der ihm beim Suchen und Finden seines inneren Lichts behilflich sein wird!