Damit bin ich bei der Nahrung speziell für unsere Seele
angekommen.
Wenn es auch nach Widerspruch aussieht, so gibt es doch
Fälle, wo körperlich Schädigendes der Seele gut tut. Zumindest bei mir
ist das der Fall und ich muss abwägen was wichtiger ist, muss in mich
horchen und meine innere Stimme zu Wort kommen lassen und mich vor
allem an das halten, was die mir zuruft. Hin und wieder einmal genüßlich schlemmen könnte tatsächlich meinem seelischen Wohlbefinden
zu einem Hoch verhelfen, obwohl es für meinen Körper alles andere als
gut sein.
"Lang nur zu, Junge! Hau ruhig mal über die
Schnur!", ruft dann die Stimme in mir, und ich lass mir das nicht
zweimal sagen. Einfach herrlich, dann und wann sündigen zu können und
nicht immer nur der Vernunft gehorchen zu müssen. Gehorcht hab ich ja
nie sehr gern. Doch das nur nebenbei.
"Um Himmels willen!
Du rauchst? Hab dich doch noch nie mit einer Zigarette gesehen!"
Ich
sitze im Kreis netter Menschen irgendwo in einem Lokal und paffe an
einer Zigarette. Manchmal ist mir einfach danach, an einem Glimmstängel
zu ziehen, vor allem dann, wenn ich irgendwo gemütlich sitze und mir
irgendjemand eine solche Seelen-Nahrung anbietet. Dann greife ich zu
und genieße. Zumeist lehne ich ab. Durchaus kein Bedürfnis. Als es mir
in früheren Jahren psychisch alles andere als gut ging, da hab ich
diese Dinger vor allem für meine Seele gebraucht. Je mehr Probleme auf
mich einstürmten desto mehr hab ich geraucht, bis ich eines Tages
bereits am Morgen zu husten begann, da war dann Schluss damit und ich
merkte, dass ich an der Kippe hin zum Wrack war! Weiterrauchen wäre
vermutlich damals genauso "gut" für mich gewesen, wie wenn die
Öl-Kontrollleuchte im Auto aufflackert und ich dennoch unbekümmert
weiterfahre, ohne anzuhalten und Öl nachzugießen. Beides ist natürlich
möglich. Fragt sich nur, wie lange.
Ein Bauarbeiter, dem die Sonne auf seinen nackten Oberkörper brennt
und dem der Schweiß von der Stirn tropft oder dem an einem nasskalten
Novembertag der Regen über Kopf und Kragen rinnt, der greift in seine
Hosentasche und zieht eine Zigarette daraus hervor, steckt sie in
seinen Mund und pafft drauflos. Der Rauch zischt in alle Richtungen
davon und für kurze Zeit vergisst er sein Drecksleben mit wenig
Verdienst, Schufterei bei Wind und Wetter und dazu noch womöglich mit
genauso viel Lob und Anerkennung, wie ein Ochse bekommt, den der Bauer
soeben aus dem Pflug gespannt und in den Stall bugsiert hat. Ohne seine
Zigaretten, ohne seine Seelennahrung würde unser Mann vermutlich schon
an einem Baum hängen. Manche Menschen greifen zu Alkohol und Drogen, um
ihr Leben einigermaßen erträglich werden zu lassen - um zu vergessen, um
zu übertünchen, vielleicht auch, um ganz einfach weiterleben zu können.
Wohin das letztlich führt, ist bekannt. Arm der, der nicht anders kann!
Glücklich andererseits der, dem seine Seelennahrung auch körperlich
zugute kommt.
Seelennahrung ist für mich vor allem verbunden mit Freude. Mit
Freude, die wir anderen zuführen, aber auch mit Freude für uns selbst.
Wie immer diese Dinge auch aussehen mögen, mit denen wir zu Freuden für
unsere Seele gelangen.
Das Meer liebe ich ganz besonders, doch ich
würde es bestimmt nicht so lieben, würde ich es nur spiegelglatt
kennen. Mich fasziniert vor allem das Rauschen der Brandung, wenn die
Wellen an den Klippen zerschellen, auch erfreut mich der Wind, wenn er
über die Wogen braust, über dem Wasser die Möwen kreischen und sich
durch die Luft tragen lassen. Ist die Vielfalt des Meeres nicht
vergleichbar mit dem Leben an sich? Immer nur ruhig wäre mit der Zeit
zu eintönig, doch nur stürmisch könnten wir ganz bestimmt auch nicht
aushalten. Und doch, es sind die Stürme, die unsere Gefühle zum Leben
erwecken und oftmals ganz gehörig durcheinanderwirbeln und zudem den
einen oder anderen Farbtupfen und damit Freude in unser Dasein bringen.
Beschäftigen wir uns also ein bisschen mit den Freuden des Lebens
und ganz zuerst mit Gaumenfreuden. Wir kennen die ständig mit ihrem
Übergewicht Kämpfenden, denen solche Gaumenfreuden zu einer gewaltigen
Körperfülle verhelfen, und andererseits die Hungernden und Darbenden,
die sich kasteien und kaum jemals einen Bissen in ihren Mund stopfen,
ohne nicht sofort Schuldgefühle in sich aufkommen zu spüren. Das
ständige Hungern verdirbt ihnen das Dasein, ganz so wie ein Kratzer auf
einer CD auch die schönste Musik anstatt zum Ohrenschmaus zu einem
Ärgernis werden lässt. Menschen, die sich ganz einfach keinen
Leckerbissen vergönnen - von Gaumenfreuden sind die wohl ebenso weit
entfernt wie der Glatzkopf vom Frisörladen. Ein Leben vollgestopft mit
Hungergefühlen würde ich am ehesten vergleichen mit einem
Dahinschreiten im Novembernebel. Und der Frust in diesen Menschen wird
dementsprechend sein und sich auf ihren Gesichtern widerspiegeln:
graue, starre Flächen, glanzlose Augen und die Mundwinkel nach unten
gezogen.
Doch ich will beim Kapitel Seelennahrung keinesfalls in eine
negative Bahn einschwenken. Kommen wir daher zu jenen Menschen, denen
Gaumenfreuden ihr Dasein erhellt wie die Sonne, wenn sie am
Morgenhimmel emporsteigt und uns mit ihren Strahlen wunderbar wärmt.
Auch ich werde manchmal bewusst zum Genuss-Esser und dieses freudvolle
Hineinstopfen so manchen Leckerbissens erhellt mein Inneres ungefähr
so, wie wenn ich zuerst an einer staubigen Schotterstraße
dahingelatscht bin und plötzlich vor einer Sommerwiese stehe. Alles
blüht und grünt, die herrlichsten Farben leuchten mir entgegen und
erfreuen mein Auge und der Wind haucht über die Köpfe der
verschiedensten Blumen. Da summt eine Biene, dort krabbelt ein Käfer
durch die Blüten, bevor er seine Flügel spreizt und des Weges fliegt.
Regungslos stehe ich da und kann mich kaum sattsehen an diesem Wunder
der Natur und bemerke gar nicht, dass sich ein Pfauenauge auf meine
Schulter gesetzt hat. Erst als der Schmetterling wieder wegfliegt und
beinahe mit einer Hummel kollidiert, werde ich auf die beiden
aufmerksam und ein Lächeln gleitet über mein Gesicht.
So ein Erlebnis
bedeutet absolute Seelennahrung nicht nur für mich, sondern
höchstwahrscheinlich für viele von uns. Da kommt Freude auf, da purzeln
die Glückshormone durch unser Inneres, da leuchtet es hell in unserer
Seele und es bedarf etlicher schwarzer Wolken, um dieses Schönwetter
wieder aus uns zu vertreiben.
Mit Freuden können wir uns immer wieder eindecken. Am leichtesten
mit Gaumenfreuden, zu denen hat beinahe jeder Zugang. Sich an einer
Sommerwiese zu erfreuen, wird nur wenigen gelingen. Ein in der
Großstadt Lebender wird sich vermutlich kaum an Naturwundern ergötzen
können, sofern er nicht durch einen Park mit blühenden Sträuchern geht
oder irgendwo an Blumen vorbeikommt. Ganz sicher hat er oder sie aber
die Möglichkeit, an "blühenden" Menschen vorbeizugehen oder im
Glücksfall solche Wesen sogar in seiner Umgebung zu haben. Hin und
wieder trifft man auf solche Menschen mit einer unglaublich positiven
Ausstrahlung. Glückliche Menschen mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht,
doch sie sind in unseren Breiten eher selten geworden. Viel öfter
trifft man auf Unzufriedene, nervöse, verängstigte, aggressive und
verstresste Mitmenschen -zumeist rücksichtslos, egoistisch und mit
schlechten Manieren ausgestattet. Das scheint der Wohlstand mit sich zu
bringen oder der Leistungsdruck in unserer erfolgsorientierten
Wettbewerbsgesellschaft. Da verkommen viele zu eher negativ gefärbten
Individuen.
Für mich ist Freude die Quelle, an der ich mich wunderbar labe, und
mit jedem Schluck, den ich daraus in mich fließen lasse, spüre ich, wie
sich diese Köstlichkeit in mir verbreitet, mein Altern stoppt und mein
Aussehen verbessert, wie das die Sonne am Himmel fertig bringt, wenn
sie mit ihren Strahlen die Wolkenschicht durchdringt und für einen
wunderschönen Anblick sorgt. Freude - ein Wort, ein Begriff, wesentlich
umfangreicher als Glück oder himmelhohes Jauchzen. Nicht ganz so stark
vielleicht wie diese beiden Gefühle, aber dafür wesentlich leichter zu
bekommen. Und weil wir relativ einfach zu Freuden gelangen können,
deshalb können wir auch wesentlich öfter davon naschen - wie von einem
Stück Kuchen, den wir genussvoll auf unserem Gaumen zergehen lassen.
Freude gibt es bei mir manchmal schon beim Erwachen am frühen
Morgen, wenn die Sonne mit ihren ersten Strahlen den neuen Tag begrüßt
und dieses Licht auch wohltuend in mein Inneres dringt. Oder ich
erfreue mich am Anblick der mich umgebenden Natur, weil ich in der
glücklichen Lage bin in einer Naturlandschaft zu wohnen.
Aber auch
Menschen in Städten können sich ganz bestimmt bereits am frühen Morgen
mit etwas für ihr Auge Wohltuendem erfreuen. Am Partner vielleicht, der
noch friedlich schläft und dessen vertrautes Antlitz in diesen Menschen
Freude weckt, weil sie ihn auch noch nach Jahren fest in ihr Herz
geschlossen haben.
Aber es gibt wie überall die Kehrseite der Medaille
und mir fällt zu dieser Morgenstunde die Story von den Eheleuten ein,
über die ich immer wieder schmunzeln muss. Die beiden sind schon eine
Ewigkeit verheiratet, es ist früh am Sonntagmorgen, ein
herrlich-schöner Tag kündigt sich an und dementsprechend gut gelaunt
werkt die Gattin in der Küche und bereitet das Frühstück zu. Ihr Mann
sitzt bereits am Tisch und ist in die Zeitung vertieft. Womöglich
beschäftigt er sich mit den Aktienkursen, die schon wieder gefallen
sind. Sie kommt aus der Küche und im Überschwang ihrer Gefühle ruft sie
aus: "Egon, ist es nicht eine Pracht, welch ein herrlicher Tag. Du hast
ja noch geschlafen, als ich nach dem Aufwachen zum Fenster
hinausgeschaut hab. Die Vögel begannen soeben zu zwitschern, denn es
graute schon der Morgen." Er dreht den Kopf von der Zeitung weg, zu ihr
hin, sieht sie von oben bis unten an und murmelt: "dem Morgen."
Zum
Glück befand sie sich bereits in einem Alter, wo sie nicht mehr alles
ganz genau hören konnte, und deshalb hat er ihr die Freude an diesem
Tagesbeginn mit seinem Ausspruch nicht verdorben. Natürlich war sie
früher hübscher anzusehen, sehr hübsch sogar und er war richtiggehend
vernarrt in sie. Und von mehreren Verehrern hatte sie sich letztlich
für ihn entschieden. Sehr zu seiner damaligen Freude. Um bei der Freude
zu bleiben.
Denken wir an von einem Krebsleiden Befallene, denen wie durch ein Wunder
diese Krankheit doch noch abhanden gekommen ist. Warum erklären diese
wenigen Auserwählten, dass sie danach viel intensiver genießen konnten
und ihr Leben ab sofort mit ganz anderen Augen betrachteten? Ich weiß
es nicht, aber es könnte durchaus ein tieferer Sinn hinter all diesen
Dingen stecken.
Warum erfahren Menschen in Armut, oftmals verbunden mit
Sorgen, Not und Elend dieses von uns kaum erkannte Geschenk der Gnade
des Leiden-Könnens, wo ein einziger Blick des Mitfühlens vermutlich
mehr Freude bereitet, als dies Pomp und Prunk bei versteinerten Herzen
jemals zuwege bringen würden?
Warum strahlen die Augen eines
Bauernmädchens und erfreut uns ihr Anblick mit liebenswerter
Natürlichkeit wesentlich mehr als das gekünstelte Lächeln eines
Top-Models - vergleichbar mit dem Schein eines Kaminfeuers einerseits
und andererseits dem grellen Licht einer Neonröhre? Wer von beiden mehr
Freude am Leben haben wird, das getraue ich mir nicht zu sagen. Das
kommt immer auf die Art des eigenen Betrachtens der Lebenssituation an.
Dahinvegetierende Menschen in Slums dürften kaum jemals ein
freudvolleres Dasein führen als Millionäre. Doch auch die Ärmsten der
Armen werden ihre Freuden haben, wenn sie beim Durchwühlen des Mülls
Brauchbares finden, während Wohlstandsbürger sich andererseits über
Verlustgeschäfte an der Börse ärgern.
Weg vom Philosophieren und hin zu ganz simplen Freuden des Alltags,
weil ich doch davon gesprochen hab, dass unzählige Freuden aus dem
täglichen Leben entstehen könnten.
Ich erfreue mich hin und wieder an
einer Schale Kaffee und sauge den Duft der an irgendeinem Hang in
Kolumbien herangereiften Bohnen in mich. Ist doch herrlich, zur
Kaffeemaschine zu gehen, einen Knopf zu drücken und schon umschwebt uns
das Aroma aus Südamerika mit diesen landschaftlichen Paradiesen und den
oftmals ganz besonders hübschen Menschen.
Noch vor dem Frühstück
erfreue ich mich ein wenig an Gymnastik und ich merke, wie dankbar mein
Körper dafür ist und mir als Gegenleistung ins Ohr flüstert, mich dafür
gut durch den Tag zu bringen.
Als ich noch in einem Gesundheitszentrum
beschäftigt war, da erfreute ich mich an so manchem Anblick einer
Kollegin mit prall gefülltem Pullover, dezent roten Lippen und
womöglich einer hübsch klingenden Stimme. Wenn mir die eine oder andere
dann noch ein Lächeln geschenkt hat, dann war auch das durchaus wert,
mich daran zu erfreuen. Man muss ja nicht sofort jede Blume pflücken,
an deren Anblick man sich erfreut. Ganz im Gegenteil. Daran zu riechen
könnte sogar mehr Freude bringen, als sie abzuknicken und in die Vase
zu stecken.
Wer mit offenen Augen durch seinen Alltag geht, hat viele
Möglichkeiten sich an irgendwelchen Dingen zu erfreuen, an Ereignissen,
an Wörtern und Klängen, an Lichtquellen oder auch an geheimnisvollem
Dunkel - das hin und wieder tief in uns zu stecken scheint, durchaus
wert, es zu erforschen.
Ich erfreue mich an Erotischem ebenso wie
an wunderbaren Düften und dem einen oder anderen Augen- oder
Ohrenschmaus. Sehr oft erfreue ich mich an Sonnenstrahlen ebenso wie manchmal an
Blitz und Donner. Riesige Bäume können Freude bei mir auslösen, genauso
wie duftende Sträucher mit all ihrer Blütenpracht. Ein Gebirgssee
ebenso wie ein dahinsprudelnder Bach mit den flinken Gesellen in ihm,
die sich blitzschnell unter die Steine verkriechen, wenn wir ihnen zu
nahe kommen. Der Duft von Tannen- und Fichtennadeln erfreut mich ganz
genau so wie federnde Schritte über einen moosigen Waldboden, wenn ich
im Licht der untergehenden Sonne einen Spaziergang durch den Wald mache.
Freuden sind also eine wunderbare Nahrung für unsere Seele und
beinahe jeder Mensch, auch wenn er noch so verschieden veranlagt ist
und sein Leben auf die unterschiedlichste Weise gestaltet, kann immer
wieder Freuden in sich aufnehmen.
Ein Ruhe Suchender kann sich zu
Stätten der Besinnlichkeit hingezogen fühlen und dort die Atmosphäre
genießen. Wer Rasantes liebt, könnte sich an schnellen Autos erfreuen,
der Asket sich in ein Teehaus zurückziehen und den Geruch von
Räucherstäbchen und orientalischen Klängen wohltuend über sich ergehen
lassen. Der Andächtige sich am Klang der Kirchenglocken laben, ein
Musik-Liebhaber sich an Klassischem ergötzen. Und der Bauer? Der
erfreut sich am Heranwachsen von Vieh und Ackergaben. Der am Bau
buckelnde Hilfsarbeiter an einer Flasche Bier und einer Zigarette. Ein
Firmenchef womöglich nicht nur an guten Geschäften, sondern vielleicht
auch an seiner hübschen Sekretärin und der Nachtportier an der
Nachtruhe mit wenigen Störungen. Und ich mich sehr oft an von mir
Hingeschriebenem, weil Gedanken durchaus Freude bereiten können, sofern
wir verstehen, sie positiv zu besetzen. Und das Wunderbare daran? Kein
Mensch kann sie uns verbieten, wenn wir sie in unserem Kopf schmieden
und ihnen damit zur Entfaltung verhelfen. Gedanken, die manchmal still
in einer Ecke sitzen, dann jedoch wieder wahre Purzelbäume in unserem
Gehirn schlagen.
Freude bereiten mir auch meine Kinder, ich hab ja vier Stück davon
geschenkt bekommen. Nach der Reihe purzelten drei Mädels im Abstand von
kaum fünf Jahren förmlich in unser Leben. Wie wunderschöne Blumen
wuchsen sie heran und erfreuten nicht nur mein Vaterherz. Zehn Jahre
nach der Geburt unserer letzten Tochter hallte nochmals Babygeschrei
durch unsere Wohnung. Ein Junge, und schon sehr bald lief er mit
flinken Beinchen hinter seinen Schwestern her. Und jetzt, etliche Jahre
danach gibt es für mich immer wieder Sonnenschein, wenn ich ein wenig
am Leben meiner Kinder teilhaben darf, obwohl es auch unsere Familie
erwischt hat mit diesem Virus, der nach und nach die Ehen zerstört.Anscheinend befällt er auch ansonsten durchaus vernünftige Menschen und
diese Krankheit weitet sich vor allem in westlichen Breiten allmählich
zu einer Epidemie aus.
Hat die althergebrachte Form der Langzeit-Ehe
tatsächlich ausgedient? Ich muss höchstwahrscheinlich bei "ja" mein
Kreuz anbringen - wenn die Menschen auf ihrer Ego-Tour immer mehr der
Konsum- und Vergnügungssucht unterliegen. Doch auch in dieser an und
für sich misslichen Situation könnten sogar Freuden stecken - wenn so
manche Trennung wieder zu Neuland führt, auf dem es sich lohnt, das
Leben neu zu überdenken, begangene Fehler nicht mehr zu machen und sich
das Dasein neu einzurichten.
Mit Hilfe von Freuden könnte es
uns tatsächlich gelingen, diesen Jungbrunnen in uns täglich neu zu
aktivieren und uns daran zu ergötzen. Halten wir Ausschau danach und
lassen wir dieses wunderbare Gefühl des Findens von Freuden in uns
einwirken.
Schärfen wir unsere Sinne für all die unzähligen Schönheiten
unseres Daseins, denen ein jeder von uns immer wieder begegnen kann,
wenn wir nur wollen. Auch in den dunkelsten Winkeln unseres Lebens
halten sie sich manchmal versteckt und warten nur darauf, von uns auch
in solchen Situationen aufgestöbert zu werden und uns wieder mit mehr
Freude und Hoffnung zu erfüllen.
Freuden suchen und finden - das ist der
Zauberspruch, der unser Dasein erhellt und uns vorantreibt auf unserem
Weg, um nicht nur gesünder, aktiver und froher zu werden, sondern auch
wesentlich besser auszusehen!