Liebe Tennisfreunde,
immer mehr Senioren, vor allem männlich, nehmen an den verschiedensten
Turnieren teil. Es gibt ja sehr viele Turniere, an denen man weltweit mitmachen
könnte. Sofern man Zeit und auch das nötige Kleingeld hat, um nicht nur in
Deutschland oder in Europa, sondern wirklich weltweit den begehrten Punkten
nachzurennen. Es gibt Spieler, die fliegen z. B. für einen Monat nach
Südamerika, um in Brasilien, Chile, Argentinien und Paraguay bei sehr großen
ITF-Turnieren Punkte einzuheimsen. Ich persönlich hab mich auch an einigen Turnieren
versucht, von denen ich hier kurz berichten möchte.
Begonnen habe ich in
Seefeld bei der EM, Indoor. Wunderschön Seefeld mit seiner herrlichen Natur.
Das Turnier war für mich allerdings ein Flop. An Nr. 5 gesetzt hab ich aus
Ärger darüber, dass ich in der zweiten Runde auf den 4-fachen Seefeld-Sieger
gelost wurde, den man nicht gesetzt hatte, weil er ein Jahr lang pausiert
hatte, kampflos aufgegeben. Mein Turnier-Jahr hat also nicht gut begonnen, und
das Los-Pech hat mich weiter verfolgt. Allerdings war ich auch nicht fit genug,
um wirklich vorne mitmischen zu können.
Im Feber spielte ich
ein mäßig besetztes ITF-IV-er in St.Pölten in Österreich. Das hab ich mit einer
relativ guten Leistung über drei Tage hinweg gewonnen. Es sollte mein einziger
Einzel-ITF-Turniersieg in diesem Jahr bleiben.
Danach flog ich nach
Lissabon zu einem ITF-IIIer, war an Nr.1 gesetzt und verlor nach einem bye in
der für mich ersten Runde gegen einen guten englischen Aufschlag-Volley-Spieler
im Match-Tie-Break 8/10. Er hat toll gespielt, ich mein erstes Match auf Sand,
direkt aus der Halle gekommen. Pech. Aber Lissabon war dennoch eine Reise wert.
Das Turnier war allerdings sehr schlecht organisiert. Wenn man andere Standards
gewöhnt ist.
Ende April wollte ich
mir einige Punkte in Sofia bei der echten EM für Nur-Europäer holen. Doch mein
Gesundheitszustand hatte sich verschlechtert, und so musste ich in der zweiten
Runde gegen den späteren Sieger nach gewonnenem ersten Satz aufgeben. Im Doppel
hab ich das Finale dennoch erreicht. Sehr schönes Turnier, gut organisiert,
nette Menschen, gutes Hotel
Trotz schlechtem Gesundheitszustand wollte ich die EM in Pörtschach mitmachen. Wenn man nicht
fit ist, macht das allerdings wenig Sinn. Mit Camina-Borda hab ich dennoch das
Finale im Doppel problemlos erreicht. Im Finale spielte ich schlecht, er
lustlos. Mit Rückenproblemen wollte er die Sache schnell hinter sich bringen,
musste ja auch noch das Einzelfinale spielen. Dennoch war es eine nicht zu
unterschätzende Erfahrung für mich, einmal mit dem "Größten" unserer
Altersklasse Doppel spielen zu können. Ich als Kärnten-Fan hab diesmal die EM
und das Ambiente rundherum nicht genießen können. Hab mich vorzeitig ins Krankenhaus
begeben müssen. Aber das Turnier ist dennoch zu empfehlen. Wer schon dabei war,
kennt den Ablauf, wer noch niemals teilgenommen hat, der sollte sich das einmal
anschauen und mitmachen.
Nach einer OP und einer Genesungsphase von doch etlichen Wochen nahm ich, wie jedes Jahr, Anfang
September in Keszthely, Ungarn am Balaton an einem ITF-Ier teil. Die Landschaft
herrlich mit spätsommerlichem Flair am Steppensee mit den Fischern und den
vielen Seevögeln, netten Lokalen. Die Teilnehmerliste bei uns überaus stark.
Einige der Top-20 der Weltrangliste waren anwesend. Ich bin im Viertelfinale
gegen einen starken Russen ausgeschieden. Nach hartem Kampf. Der Russe kam ins
Finale, hat zuvor noch den damaligen Weltranglisten-Ersten besiegt. Wenn auch
manche über die Organisation jammern, mir gefällt es immer am Balaton, und das
Turnier ist für mich deshalb durchaus empfehlenswert.
Danach kam die WM in
Kärnten/Klagenfurt/Österreich für unsere Altersklasse. Das war für mich
sozusagen ein Pflichttermin, wenn die WM in unserem Land ausgerichtet wird. In
einem 128-er-Feld mit allen Stars war ich an 22 gesetzt, hab die erste Runde
glatt gewonnen und bin danach gegen einen schwedischen Teamspieler
ausgeschieden. Nach hartem Kampf, und im Grunde genommen war ich mit meiner
Leistung zufrieden. Allerdings hätte ich mir doch mehr von der WM erhofft.
Zumindest dritte oder vierte Runde. Was solls? Ich bin eben nicht besser, doch
als Zuschauer hab ich die WM dennoch genossen und tolle Matches gesehen. Über
Organisation und Atmosphäre will ich mich als Österreicher nicht negativ
äußern. Doch ich freue mich schon auf die nächste WM in der Türkei. Absolut
WM-würdig mit 68 Plätzen am Meer im wunderschönen Club Ali Bey. Da kann nicht
nur Klagenfurt, Villach und Pörtschach beim besten Willen nicht mithalten. Das
schafft auch kaum jemals ein anderer Veranstalter. Hier sollte man wirklich die
WM öfter ausrichten.
Das für mich
vielleicht schönste Turnier mit einer echt familiären Atmosphäre kommt danach.
Im sehr schön gelegenen Canyamel an der Ostküste von Mallorca veranstaltet
Bernd Hörter jedes Jahr eine Woche vor dem riesigen Mallorca-Open sein eigenes
kleines Deutsches Ranglistenturnier. Canyamel mit Golf, Tennis, einer
wunderschönen Bucht, einem hoch über dem Meer gelegenen Aussichtsberg mit dem
Torre, den man in gut einer Stunde locker besteigen kann. Dazu die sehr schön
gelegene Tennisanlage mit guter Organisation und netten Teilnehmern, männlich
wie weiblich, laden mich alljährlich ein, mitzumachen. Appartement oder Hotel
durchaus empfehlenswert und neben tollen Matches gibt es auch viel Geselligkeit
vom frühen Morgen bis manchmal spät in die Nacht hinein. Dazu eine freundliche
und kompetente Turnierleitung. Ich komme wieder, nehme ich mir zumindest vor.
Vielleicht gelingt mir sogar irgendwann wieder ein Turniersieg. Diesmal musste
ich mich im Finale 65 mit 8/10 im Matchtiebreak geschlagen geben.
Gleich anschließend
auf zum Mallorca-Seniors-Open mit über 800 Teilnehmern. Auch auf dieses Turnier
freue ich mich jedes Jahr. Bestens geeignet, um die Sandplatzsaison damit
abzuschließen. Zumindest für mich. Mit der Hauptanlage im Club Font de Sa Cala
und weiteren schön gelegenen Tennisanlagen in der Umgebung, wohin Shuttle-Busse
Spieler und Zuseher karren. Wetter, Meer und Klima traumhaft, und zumindest ein
Ausflug nach Cala Rajada ist bei mir immer mit eingeplant. Ein netter
Spieler-Abend, gute Matches zum Zusehen, und vielleicht selbst den einen oder
anderen Erfolg einheimsen. Im Einzel verlor ich in der dritten Runde gegen
einen sehr guten Hamburger glatt, doch die Revanche gelang mir mit meinem
starken Doppelpartner Helmut Flagel, mit dem ich im Vorjahr die EM in Pötschach
gewonnen hab. An Nr.1 gesetzt gewannen wir Runde um Runde und auch im Finale
behielten wir nach hartem ersten Satz und einem souveränen zweiten die
Oberhand. Es tat mir echt gut, die Saison mit einem Turniersieg abzuschließen.
Mallorca war wie jedes Jahr durchaus eine Reise wert.
Das wärs wieder
einmal. Mein Ziel, mich in der Weltrangliste zu verbessern, hab ich zwar nicht
erreicht. Das hat leider mein angeschlagener Gesundheitszustand nicht
zugelassen. Doch es waren durchaus schöne Augenblicke dabei, an die ich mich
gerne zurück erinnere. Das Esel-Foto gefällt mir besonders. Ab und zu fühle ich
mich ja beinahe verwandt mit so einem Grautier. Und wer meine homepage ein
bisschen durchstöbert, der kann beim Menü gedichte auch eines über Esel
nachlesen.