Allmächtiger Vater, Herr über alles Werden, Sein und Vergehen, du hast mich also auserwählt, diesen Kelch über mich ergehen zu lassen. Ich versuche das zu akzeptieren, weil ich weiß, dass du alle, die du liebst, schon in diesem Leben einen ganz besonderen Weg beschreiten lässt. Ich füge mich in deinen Willen und bin bereit, in dieses Tal der Trübsal aufzubrechen. Ich will versuchen, stark zu bleiben und den steinigen Weg mit Hoffnung und Zuversicht beschreiten und mich nicht scheuen, dabei in Pfützen zu treten, vielleicht hin und wieder auszurutschen, über Hindernisse zu stolpern oder auch hinzufallen. Sollte das geschehen, so werde ich mich bemühen, mich wieder aufzurappeln, und meine Augen werden trotz der Dunkelheit, die mich seit diesem deinem Urteil über mich manchmal umgibt, nach einem Licht Ausschau halten.
Ich will nicht jammern und klagen und mich auch nicht widerstandslos in mein Schicksal ergeben, ich werde versuchen mit allen mir zur Verfügung stehenden Kräften weiter zu schreiten auf diesem von dir für mich vorgegebenen Weg, um am Ende und mit deiner Hilfe vielleicht doch noch in dieses Tal der Freude und des stillen Glücks zu gelangen.
Dieses Gebet ist natürlich in erster Linie für mich selbst gedacht, hab ich mich doch nach einigem Überlegen entschlossen, für die nächste Zeit einen nicht ganz üblichen Weg zu gehen. Nicht den der Schulmedizin mit Verätzen, Bestrahlen, radikal Entfernen und damit meinen Körper zu malträtieren und noch stärker zu quälen, als das durch diese Fresszellen ohnehin bereits geschieht. Ich werde mich auch nicht demütig in mein Schicksal fügen, wie dies viele an Krebs Erkrankte immer wieder machen, weil sie aus Angst, Verzweiflung und innerer Not vor dem scheinbar übermächtigen Feind resignieren. Ich werde versuchen den Überlebens-Kampf mit meinen eigenen Methoden aufzunehmen und den Raum eng machen für den Gegner, der sich Krebs nennt und die Menschen speziell in Wohlstandsregionen hinwegrafft, wie dies die Pest im Mittelalter gemacht hat oder Epidemien dies speziell in Entwicklungsländern immer wieder tun.
Ich werde niemanden wegen meiner Erkrankung anklagen oder den Herrgott auf den Knien um Gnade und Erbarmen anflehen, ich werde mich vielmehr bemühen diesen Weg aufrecht zu gehen und auch dann wieder auf die Beine zu kommen versuchen, wenn mich Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit kurzfristig in die Knie zwingen wollen.
Ich will stark sein und vielleicht sogar dankbar dafür, als einer der Auserwählten diesen Weg einschlagen zu dürfen. Einen Weg mit vielen Prüfungen und ich werde versuchen, meine Gedanken zu dieser Erkrankung nach Möglichkeit nicht von außen verwässern oder abändern zu lassen. Auch nicht von Menschen, die es gut mit mir meinen und dazu eher den Kopf schütteln, weil sie nicht wissen und verstehen können, dass es auch noch andere Mittel und Wege gibt zu verändern, zu reparieren und zu heilen als jene von der Medizin und der Ärzteschaft kommerziell üblichen.
hh farnhell 1.3.2011
"gedankenMalereien" bringt bei "sich selbst-heilen" mehr dazu