Die meiste Zeit verbrachten wir Buben untereinander. Beim Schulfahren saßen wir ebenso gemeinsam auf den Bänken wie dies die Mädels taten. Wir waren doch keine "Weiberhelden". Wie hätte das schließlich ausgeschaut, sich im Bus oder im Zug ganz einfach zu so einer "Lady" zu setzen, da wäre man wohl bei den anderen Jungs in der Wertschätzung ganz schön abgesackt und vielleicht sogar in den Ruf eines Muttersöhnchens geraten. Setzt sich zu den "Weibern" dieser Hosenscheißer. Das wollte nun doch keiner so ohne weiteres riskieren. Zudem waren Buben und Mädels auch in der Hauptschule voneinander getrennt. Es gab die Mädchen-Hauptschule und etwas daneben ein gesondertes Gebäude für die Jungs. Eigentlich mehr als schade. Da die einen mit den Kurzhaarschnitten und auf der anderen Seite diese Wesen mit den langen Haaren, von denen die eine oder andere bereits unsere Nasen zum bewussten Einziehen der Luft anregte, war doch plötzlich ein ganz anderer Duft zu verspüren als der Geruch unserer zumeist vom Herumtollen verschwitzten Bubenkörper.
Natürlich war es nicht nur der Geruch, den das eine oder andere Bubenherz ein wenig schneller schlagen ließ, sofern man das Glück hatte, so einem Wesen relativ nahe zu kommen, ohne dass man das jemals zugegeben hätte. Viel eher gab man sich cool und nicht nur einmal hörte man den Ausdruck "blöde Weiber" aus dem Mund des einen oder anderen von uns Jungs kommen, obwohl sich derjenige höchstwahrscheinlich auch ganz was anderes gedacht hatte, und ein Lächeln aus dem einen oder anderen Mädchengesicht die noch eher schmächtige Jünglingsbrust durchaus ein wenig zum Schwellen gebracht hätte. Doch die größeren Mädels bei denen sich die Knospen unter ihren Blusen bereits deutlich bemerkbar machten und die ab und zu bereits mit etwas mehr Rot auf den Lippen einhergingen, als dies die Natur ohnehin mit sich brachte, die hatten anderes im Sinn als uns furzende oder rülpsende Lederhosenträger. Und doch: Die eine oder andere hatte durchaus bereits mein Interesse geweckt und so mancher meiner Streiche ließ sich vielleicht damit erklären, dass ich damit einigen dieser Wesen imponieren wollte.
Nicht allzu sehr anstrengen musste ich mich dazu bei uns zu Hause. Ich hatte ja das Glück, zwei nette Nachbarmädels in meiner unmittelbaren Umgebung zu haben. Gerti, die Schwester meines Freundes Rudi und dazu noch die Erna. Durchwegs hübsche Mädels. Beide zwar um einiges jünger als ich und doch schon als Wesen mit ganz anderen Merkmalen zu erkennen. Was mir bei den beiden zu manch nettem Empfinden verhalf: Wir hatten als einzige Familie im Haus schon recht früh einen eigenen Fernseher. Das kam mir bei den Mädels sehr zugute und nicht selten lud ich sie zum Fernsehen an späten Nachmittagen zu uns ein. Wenn das Bild über die Flimmerkiste tatsächlich noch in schwarz-weiß flimmerte und mitunter oder sogar sehr oft Bildstörungen das Programm "bereicherten", dann setzte ich mich immer bewusst ganz nahe an eine meiner Nachbarinnen und schnupperte ein wenig an ihr. Die Mädels rochen so anders als wir Buben und irgendwie merkte ich schon damals, dass ihre Nähe eine wohlige Wärme in mir erzeugte. Und auch ihnen schien es durchaus Spaß zu machen, wenn ich mich im von mir bewusst verdunkelten Zimmer ganz nah an sie schmiegte und den Duft ihrer Mädchenkörper in mich sog.
Einfach herrlich, diese Wesen mit den langen Haaren ...