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10. September 2015 Außerirdische werden vorgestellt
Drei Gestalten sitzen auf einer mit Polstern ausgelegten Plattform auf dem Boden. Auf einem Marmor-Boden, der kühl und hell schimmert. Doch es sind keine Menschen, die da sitzen, wenn sie auch Menschen gleichen, obwohl ihre Köpfe wesentlich größer sind, als die der menschlichen Gattung und dafür die Arme und Beine kleiner. Gespenstisch leuchten die Augen dieser Wesen jedes Mal auf, wenn sich einer der drei zu Wort meldet, und das Licht erlischt erst wieder, wenn der Sprecher nichts mehr sagt. Vor den Dreien liegt eine Landkarte auf dem Boden. Ihre Sprache klingt metallen, mit oftmals hohen Tönen zwischen den einzelnen Worten. Anstelle von Haaren steht eine Antenne aus der Kopfmitte und eine Besonderheit sind auch die Ohren: spitz nach oben und nach unten geformt, eher breit in der Mitte. Sie gleichen einem Trichter und richten sich jeweils hin zu der Stelle, woher die stärksten Töne kommen. Momentan ist es still im Raum. Einem mittelgroßen Raum, ähnlich einem Saal oder Seminarraum, wie wir ihn kennen, mit unzähligen Lichtern an der Decke. Kleine Lampen mit verschiedenen Lichtstärken befinden sich über den Köpfen der drei Männer von schwach weiter hinten bis durchaus hell in der Mitte des Raumes. Oder handelt es sich um weibliche Wesen? Das ist nicht zu erkennen. Doch eher sind es Männer, sieht man doch so gut wie keine Ausbuchtungen an ihren Vorderteilen. Noch etwas fällt auf: Ihre Nasen sind flach und ihr Mund ist schmal, kleiner als bei Menschen, und jedes Mal, wenn sie reden, leuchten nicht nur ihre Augen auf, es bewegen sich auch die Finger mit wie bei einem Klavierspieler, wenn dieser in die Tasten drückt, um damit Töne herzustellen. Beim Sprechen bewegt sich der Mund kaum, er steht weit offen und schließt sich erst wieder, wenn kein Laut mehr daraus hervorkommt.
Dann ergreift einer das Wort:
"Wir haben jetzt lange genug zugesehen. So kann es nicht weitergehen auf diesem Planeten. Sonst zerstören diese Lebewesen noch diese wunderbare Kugel, die sie Erde nennen. Schließlich wollen wir diesen Planeten für einen Teil von uns zu unserem Zweitwohnsitz machen."
"Ich bin ganz deiner Meinung. Doch wie sollen wir das Problem lösen? Unsere Strategie mit den Seuchen scheint nicht zu funktionieren, um den Bestand der Menschen merkbar zu verringern. Die dort Lebenden sind clever und finden immer wieder geeignete Gegenmittel." "Vielleicht sollten wir es doch mit Gewalt versuchen. Mit Hilfe unserer Strahlen-Bomben könnten wir ..."
Der Erste unterbricht den links von ihm Sitzenden: Die Idee haben wir schon mehrmals durchgesprochen. Diese Gefahr besteht ja durch die Menschen selbst und die Gefahr eines alles verwüstenden Strahlenkrieges nimmt ständig zu. Ganz schlimm auch für uns, denn außer Verwüstung und einer langwierigen Regenerationsphase bringt das nichts. Wir brauchen einen unbeschädigten Planeten mit all den Lebewesen darauf. Wir müssen eine Methode finden, wo wir speziell die Menschen und einige Raubtiere dezimieren. Auf etwa zehn Prozent der momentanen Menge oder besser noch darunter. Und wir müssen die, die wir weiterleben lassen, auswählen."
"Wie meinst du das?"
Der rechts neben ihm sitzende Mann mit den grünlich leuchtenden Augen fragt das den in der Mitte Sitzenden.
"Ganz einfach. Wir sortieren."
Der Dritte meldet sich wieder zu Wort: "Die Menschen sind verschieden strukturiert. Bei uns gibt es nur eine einzige Art, eine einzige Gattung. Doch bei diesen Wesen ist das anders. Schon das Aussehen ist mannigfaltig da gibt es Schwarze und Hellhäutige und dazwischen jede Menge von Mischlingen, und auch ihre Anlagen und ihr Körperbau sind oftmals grundverschieden. Wen willst du da überleben lassen?"
"Von allen Sorten die Besten. So habe ich mir das vorgestellt."
"Und wer sind die Besten?"
Der Mann neben dem Sprecher rechts meldet sich wieder zu Wort und seine Augen leuchten zu seinen Worten.
"Das werden wir im Labor testen. Von Interesse sind für uns die mit dem größten Potenzial ihrer Gehirne. Die Denker, die Erfinder. Da müssen wir etliche für unsere Zwecke präparieren und sie zu unseren Freunden machen. Das könnte durchaus gelingen".
Er nickt zu seinen eigenen Worten, als ob er sich damit selbst eine Zustimmung geben wollte. Übrigens er schien die Chefrolle inne zu haben.
"Was geschieht mit den Einfältigen, den wenig Kreativen?"
"Die brauchen wir für Hilfsdienste", wieder der Zweite.
"So ist es. Sie werden für unsere Bequemlichkeit sorgen. Aber auch davon gibt es zu viele. Das Labor arbeitet bereits daran ein besonderes Virus zu finden, das nur jeden Zehnten überleben lässt.
"Was geschieht mit den Künstlern, den musischen Typen, von denen es ja doch auch eine ganze Menge gibt?"
"Die werden für unsere Unterhaltung sorgen. Wir haben in dieser Hinsicht ja ein richtiges Manko aufzuweisen. Uns fehlt der Lebenswitz dieser Menschen. Ich bin der Meinung, wir sollten sie in die zweite Reihe gleich hinter uns selbst stellen und die Besten von ihnen mit unseren eigenen Genen vermischen. Damit könnten wir uns selbst das eine oder andere Licht auf unser Haupt setzen."
"Eine wunderbare Idee. Vielleicht wird durch sie unser Leben tatsächlich noch wesentlich froher und lebenswerter."
Der Dritte im Bunde meldet sich wieder zu Wort: "Was geschieht mit den Gewalttätigen, den Verbrechern, Dieben, Lügnern und Verrätern, die sich massenhaft auf dem Planeten herumtreiben?"
"Für die habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht, die werden sich in gewisser Weise selbst eliminieren, ohne allzu viel Schaden dabei anrichten zu können."
"Wie meinst du das?"
"Das kann ich dir jetzt noch nicht genau sagen. Aber unser Labor arbeitet auch hier daran. Wir werden ein spezielles Virus entwickeln, das vor allem bösartig Veranlagte befällt. Ich habe bereits die ersten Testergebnisse mit Menschen. Diesmal scheint es zu klappen. Mit all diesen Maßnahmen werden wir die Erde retten und für die Verbleibenden wieder einen Lebensraum zur Verfügung stellen, auf dem es sich wunderbar leben lässt. Mir schwebt eine Art paradiesischer Zustand vor, wie das auf diesem Planeten durchaus möglich zu sein scheint. Mit einfachen Lebensformen wie sie dort einstmals vorgeherrscht haben. Mit einer wunderbaren Flora und Fauna.
"Und was wird aus all dem Beton, dem Stahl und den anderen Materialien, die den Planeten förmlich übersäen?"
"Auch daran arbeitet unser Labor. Mit neuen Chemikalien scheint es möglich zu sein, den Urzustand wieder herzustellen.
Die drei in weiße Gewänder gehüllten Gestalten besprachen noch dies und das, falteten danach ihre Hände wie zum Gebet, und das Licht im Raum verdunkelte sich.
***
Woher kamen diese Wesen, wo und wie lebten sie? Wie viele gab es von ihnen und wann und wodurch waren sie auf den Planeten Erde und auf die Menschen aufmerksam geworden? Waren sie unsterbliche Wesen, weil ihr Chef doch im Jahr 2030 seinen zweitausendsten Geburtstag in voller Frische auf der Erde feiern wollte? Kannten sie keine Krankheiten und alterten sie nur bis hin zu einem Erwachsenen-Dasein? Hatten sie Nachkommen oder lebten sie ganz einfach so lange, wie sie das selbst wollten? Konnten sie sich jederzeit in unsichtbare Materie verwandeln und wie war es ihnen möglich, in kürzester Zeit ungeheure Entfernungen zu überwinden?
Spannend wird es auf jeden Fall, wenn die Außerirdischen mit ihrem Vorhaben, die Erde von all dem Bösen zu befreien, zu Werke gehen. Noch spannender dann die Reaktion des Schöpfers, der mit Hilfe seiner Himmelsboten selbst ins Geschehen eingreift und wo dezidiert aufgezeigt wird, was mit den Verstorbenen nach ihrem Tode geschieht.
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